„Fossile Galaxie“ in 3 Milliarden Lichtjahren Entfernung entdeckt

Wissenschaftler haben eine Galaxie beobachtet, die seit 7 Milliarden Jahren unverändert geblieben ist. Fossile Galaxien sind Himmelskörper, die im frühen Universum rasch Sterne bildeten, später aber isoliert blieben, anstatt mit anderen Galaxien zu verschmelzen. Dank dieser Eigenschaften bieten sie wichtige Einblicke in die Entstehung des Universums.
Experten zufolge entstehen Riesengalaxien im Allgemeinen in zwei Phasen. Im ersten Stadium werden Sterne sehr schnell geboren, und die Galaxie entwickelt sich zu einer kompakten, dichten Struktur. Im zweiten Stadium beginnen Verschmelzungen mit umgebenden Galaxien, und die Struktur wächst und entwickelt sich. Fossile Galaxien durchlaufen dieses zweite Stadium jedoch fast nie.
SIE NAMEN ES „KIDS J0842+0059“KiDS J0842+0059 entstand in der Jugend des Universums und hat seitdem keine weiteren Verschmelzungen mehr durchlaufen. Forscher weisen darauf hin, dass 99,5 Prozent der Sterne in dieser Galaxie sehr früh entstanden sind. Solche Galaxien enthalten Milliarden sonnenähnlicher Sterne, doch die Sternentstehung ist fast vollständig zum Erliegen gekommen.
Dr. Chiara Spiniello, eine der Studienleiterinnen, schätzt, dass solche Galaxien im Universum mit einer Häufigkeit von „eins zu einer Million“ existieren. Die ersten Spuren von KiDS J0842+0059 wurden 2018 vom VLT-Teleskop in Chile entdeckt. Die endgültige Identifizierung wurde durch hochauflösende Beobachtungen mit dem Large Binocular Telescope in Arizona ermöglicht.
WEITERE FOSSILGALAXIEN KÖNNTEN GEFUNDEN WERDENDas 2023 gestartete Euclid-Teleskop der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) soll Informationen über dunkle Materie und Energie sammeln und die Entdeckung fossiler Galaxien erleichtern. Wissenschaftler glauben, dass dieses Teleskop noch viele weitere fossile Galaxien finden wird.
(DHA)
Dieser Inhalt wurde veröffentlicht von Mustafa Fidanmynet